Heißer Asphalt, qualmende Reifen
und die Hüter des Gesetzes sind einem dicht auf den Fersen.
In Need for Speed – Most Wanted haben die Entwickler eine
gelungene Mischung aus alten und neuen Teilen der Serie kreiert.
Größte spielerische Neuerung oder auch Comeback feiert
im neusten Teil die Polizei.
Vorbei
sind die Zeiten, in denen Ihr im freien Modus einfach jede Verkehrsregel
missachten und ungestraft davon kommen konntet. Und da man als
Geschwindigkeitssüchtiger Underground-Raser ein schlechtes
Gedächtnis in punkto Verkehrsregeln hat, sind heftige Verfolgungsjagden
mit dem langem Arm des Gesetzes vorprogrammiert. Endlich! Denn
irgendwie fand ich es bei Need for Speed Underground 1&2
schon etwas komisch, dass ich trotz illegaler Straßenrennen
kein einziges Mal das Blaulicht eines Streifenwagens im Rückspiegel
erblicken konnte. Most Wanted setzt Euch
zu Einführung des Spiels sofort in einen aufgemotzten BMW
M3 GTR, mit dem Ihr Euch in Rockport City einen Namen in der
illegalen Rennszene machen sollt.
Leider
geratet Ihr bei Eurem ersten Rennen an Razor Callahan, einem
fiesen Typen der mit allen Wassern gewaschen ist. Es kommt wie
es kommen muss: Schon nach wenigen Metern hängen Euch die
Cops im Nacken. Razor fährt aggressiv und versucht Euch
von Anfang an von der Straße zu drängeln, hat aber
gegen den BMW keine Chance. Doch bevor Ihr das Rennen gewinnen
könnt fängt der Motor an zu stottern und der Wagen
bleibt liegen – klarer Fall: Sabotage. Das Ende vom Lied:
Razor gewinnt Eure Karre und Ihr selbst landet im Gefängnis.
Nach der Entlassung hilft Euch Mia, eine fesche Untergrund-Raserin
mit etwas Startgeld und einer Garage auf die Beine. Ab jetzt
folgt die altbekannte Street-Racer-Geschichte. Mit dem dürftigen
Startgeld holt Ihr Euch einen normalen Serienwagen und motzt
ihn nach und nach durch die in den Rennen gewonnen Preisgelder
in Punkto Leistung und Optik gehörig auf. Das Ziel ist
es, Razor Callahan zu zeigen, wo der Hammer hängt.
Dieser
ist aber Dank Eures Wagens in der hiesigen Blacklist auf Nummer
eins gerückt. Um erneut gegen Razer antreten zu können
seid Ihr gezwungen, zunächst die restlichen 14 Fahrer auf
der berüchtigten Blacklist zu schlagen. Um diese herausfordern
zu können müsst Ihr Euch jedoch erstmal einen Namen
machen, was in diesem Fall heißt, ein saftiges Straf-
und Verkehrssünderregister bei der Polizei Euer Eigen zu
nennen. Schauplatz der Straßenrennen ist die fiktive Stadt
Rockport, welche sich in drei Bezirke (Rosewood, Coastal, Downtown)
aufteilt. Den Anfang macht Ihr in Rosewood, die anderen Bezirke
sind zunächst gesperrt und werden erst nach einer entsprechenden
Platzierung auf der Blacklist freigeschaltet. Anders als im
Vorgänger seid Ihr jetzt nicht mehr in der Nacht sondern
hauptsächlich bei Tag unterwegs. Die riesige Spielewelt
ist mit ihren unzähligen Abkürzungsmöglichkeiten
frei befahrbar und sieht mit ihren vielen unterschiedlichen
Landschaften und Straßenbildern einfach verdammt umwerfend
detailliert und realistisch aus. Das einzige was es aus gutem
Grund nicht gibt sind Fußgänger. Eine
realistische Fahrphysik war bei Need for Speed noch nie von
Nöten.
Wie
gewohnt übersteht Ihr selbst schwerste Unfälle und
verliert dabei außer etwas Lack und der Fensterscheibe
nur Geschwindigkeit. Satte 36 Fahrzeuge namhafter Autohersteller
könnt Ihr gewinnen oder erwerben und in Eure Garage stellen.
Das Highlight sind aber die gnadenlosen Verfolgungsjagden mit
der Polizei. Je nach Fahndungslevel versucht diese mit immer
aggressivern Methoden Euer Fahrzeug per Straßensperren,
Nagelbändern, schweren Geländewagen und Helikopterunterstützung
zum stehen zu bringen. Um die Cops abzuhängen zerstört
Ihr entweder sämtliche Fahrzeuge der Verfolger oder schüttelt
sie ab. An vielen Stellen der Stadt könnt Ihr durch Tank,-
Baustellen-, oder Wasserstellen und andere Konstrukte fahren,
welche dann hinter Euch zusammenbrechen und die anrückenden
Streifenwagen zerbröseln. In besonders brisanten Situationen
lässt sich das Geschehen für kurze Zeit auf Zeitlupe
umstellen (Matrix lässt grüßen) und so eine
Kollision vermeiden. Für eine bessere Übersicht sorgt
wie auch schon in den Underground Teilen eine schicke Minikarte.
Fazit: Genial, Super, unglaublich.
Das Spiel hat mich sofort in seinen Bann geschlagen. Von der
tollen Grafik (ein gutes System mit mindestens 1 GB RAM vorausgesetzt),
Sound und der Vielzahl an Wettbewerben bis zu hin zu den genialen
Verfolgungsjagden bin ich hellauf begeistert. Der Schwierigkeitsgrad
steigt moderat an und wird zum Ende hin etwas knackig. Lediglich
dass die CPU-Fahrer cheaten d.H. aus unerfindlichen Gründen
selbst größte Vorsprünge nach Sekunden einholen
habe ich doch als störend empfunden.
Sven Eggen
Systemvoraussetzungen:
Windows 2000/XP
CPU mit 1,4 GHz
265 MB RAM
3,0 GB HD
32 MB Grafikkarte
DVD-Laufwerk